Garten in den Wiesen

Nun sind sie alle wieder da, leider aber auch.

Die frühsommerlichen Temperaturen haben die Maikäfer hervorgelockt. Zur rechten Zeit erscheinen sie, um sich am noch frischen, zarten Eichengrün zu laben. Wir freuen uns alljährlich auf den Moment, in welchem der erste, dicke, fette Käfer zu abendlicher Stunde gegen unsere Scheiben brettert, signalisierend, der Mai ist gekommen. Unsere Eiche hat 250 Jahre und mehr auf dem Buckel und steckt problemlos und schadlos solche Genießergelüste weg.
Aber die Temperaturen treiben leider auch die Narzissenfliegen aus der Erde.
Doch unsere Schneeglöckchen haben nicht annähernd die Statur einer Eiche. Was bloß tun?

Erstmal richtig hinhören. Narzissenfliegen fliegen turbo. Ihr summen ist deutlich wahrnehmbar höher als jegliche Hummel, Biene, Wespe oder gar Hornisse. Dafür sind es ja eben Schwebefliegen. Und im gefangenen Zustand, etwa zwischen den Fingern, geben sie ein nochmals deutlich erhöhtes Summen von sich. Hörprobe gefällig?

(Im Übrigen lässt sich mit der „Fingerprobe“ leicht der Unterschied zwischen Bienen und Narzissenfliegen ermitteln. Bienen stechen!!!)

Dann den Blick schärfen. Narzissenfliegen lieben warme Plätze zum Sonnen, z.B. auf großen Blättern. Sie haben kaum, besser kein Interesse an Blüten und so fehlt ihnen der Pollenstaub unter den Knien. Dafür tauchen sie gern schon mal unter die Blätter ab.
Wer sich in Blüten zwängt, ist keine Narzissenfliege!!!

Und, Narzissenfliegen sind zänkisch. Oft lassen sie sich auf ein Geplänkel mit anderen Fluginsekten ein (möge jegliche Liebesmüh vergeblich bleiben).

Nun Verfolgung aufnehmen. Am wirkungsvollsten mit einem Fischkescher.
Narzissenfliegen verharren relativ lange an ihren Sonnenplätzen und starten erst bei akuter Gefahr nach oben durch. Merken: nach oben! Genau darin liegt unsere Chance! Netz über, mit reichlich Schwung und erfolgreich sein, denn es ist die einzige Möglichkeit, diesen Galanthuskillern wirkungsvoll zu begegnen. Selbst im Netz versuchen sie, nach oben zu entkommen und fliegen nur selten unterm Rand hindurch.
Kapiert, wie`s gehen kann?

Ich wünschte, andre wüßten‘s besser und könnten uns mit einfacheren Tipps weiterhelfen. Bitte meldet Euch, wenn es an dem sein sollte. Wir sind für jeden Rat dankbar.
Jedenfalls bleiben wir unseren Lieblingen treu, verteidigen sie, wo es nur geht, auch gegen den Ansturm der Narzissenfliegen.


erst... dann...                            ...und dann sowas