Garten in den Wiesen

Geranium

Nicht etwa Geranien. Hier trennen zwei Buchstaben Pflanzenwelten voneinander. Die nicht winterharten Pelargonien haben recht wenig mit den Storchschnäblern gemein.
Umgangssprachlich ging nach der Wende auch im Osten Deutschlands der bis dahin übliche Terminus Pelargonie weitgehend verloren, so dass nun auch hier das Begriffswirwarr von Geranie und Geranium um sich gegriffen hat. Mag es einen Kenner nicht wirklich stören, so ist es für den Laien allemal ein Stolperpunkt.
Aber schauen wir nach vorn; schieben wir die Gattung Pelargonium zur einen und die Gattung Erodium zur anderen Seite und schon gelangen wir zum klassischen Geranium, dem Storchschnabel.

Mit dem Kauf eines Buches im Bookshop von Stourhead Mitte der 90er Jahre fing alles an. Hardy Geraniums – The Gardeners Guide to Growing!
Plötzlich schien alles beschrieben, die Wildarten, die neuen Sorten und auch die Bezugsquellen. Diese lagen förmlich um die Ecke, denn dort in England hatte man inzwischen intensiv aus den europäischen Wildarten ausgelesen, sich neue aus aller Herren Länder verschafft und zwischen den Arten wiederum gekreuzt, was nur möglich war. Die Endlossortenliste der G. x oxonianum (endressii x versicolor) zeigt die Möglichkeiten auf.
Wenn erst eine Euphorie ausbricht, ist fast alles möglich.
Schnell hatte sich der damals mitgebrachte Grundstock auf weit über 100 Arten u. Sorten erweitert. Dem Erwerb folgten Sichtung und auch Verluste.
Die guten Erfahrungen sind überschaubar geblieben.
Da sind unter anderem: PATRICIA (psilostemon x endressii), LILY LOVELL ( phaeum), THE RAVEN ( phaeum), PINK JUBILEE ( sanguineum), ANKUM`S PRIDE ( sanguineum aus dem Hause Jansen), BIOKOVO = Geranium x cantabrigiense (macrorrhizum x dalmaticum), NIMBUS, ORION (verbessertes BROOKSIDE), BAKER`S PINK ( sylvaticum), AMY DOMCASTER ( sylvaticum), BETH CHATTO (maculatum), KASHMIR WHITE (clarkei), KASHMIR BLUE (pratense x clarkei), SIRAK (ibericum x gracile, siehe Foto nebenan).
Die weniger guten Erfahrungen sind bei weitem reichhaltiger. Mitunter sind es nicht die Pflanzen, an denen es liegt, sondern einfach unser Wetter oder unsere überzogenen Erwartungshaltungen. Hier im kontinental beeinflussten Osten Deutschlands leiden viele Himalaya-Arten und auch den Neuseeländern geht’s nicht gut. Sie kommen allesamt nur mit Schutzvorkehrungen über den Winter.
Eine andere entbehrliche Gruppe liegt innerhalb der G. x oxonianum-Gruppe. Hier gibt es einfach zu viele Sorten mit zu geringen Unterschieden. Die Pflanzensichtung würde sie als Liebhabersorten einstufen. Mit folgenden drei Oxonians können sie nichts falsch machen: CLARIDGE DRUCE, wenn es robuste Stauden sein sollen, PHOEBE NOBLE, wenn eine ausdrucksstarke Farbe gewünscht ist und LAMBROOK GILLIAN, wenn sie weichen, weißen Seidenglanz auf den Blüten lieben.
Doch viel mehr mag ich jetzt nicht mehr aufzählen. Es könnte langweilen und von der Bildergalerie abhalten. Also dann…