Galanthophile Infektionen vollziehen sich in der Regel nach zwei
Verhaltensmustern. Klassischerweise ist man in Betrachtung farblich
unüblich markierter Schneeglöckchen erst einmal verwundert,
dann verwirrt und letztendlich oft so fasziniert, dass man sich
von diesen Ausnahmeerscheinungen einige im Garten wünschte.
Der Sammlertrieb ist geboren.
Im zweiten Falle kennt man nur das normale Schneeglöckchen,
erfährt aber über weitere Quellen, z.B. Links oder Literatur,
vom Vorhandensein „andersartiger“ Schneeglöckchen.
Wiederum kann der Sammeltrieb aktiviert worden sein.
In beiden Fällen beginnt eine nicht mehr enden wollende Suche,
nach neuen Pflanzen selbst, nach Herkunftsmöglichkeiten für
neue Pflanzen oder nach weiterführenden Informationen über
Schneeglöckchen schlechthin.
Es war ein glücklicher Tag, an dem wir feststellten, dass die
Engländer (und Schotten und Iren) bereits seit längerem
der Galanthophilie verfallen waren und exakt gleiche Symptome aufzeigten.
Auch sie begaben sich auf Neuheitensuche und kreuzten, was möglich
war. Und, sie schrieben alles fein säuberlich auf oder veröffentlichten
Bilder ihrer Trophäen im Internet. Dafür an dieser Stelle
vielfachen Dank.
Dank für eine galanthophile Vorgeschichte, die bis in die Tage
des Krimkrieges (1853-1856) zurückreicht und von dort Galanthus
plicatus und später um 1875 aus der Türkei Galanthus elwesii
zu uns nach Mittel/Westeuropa gebracht hat.
Dank an A.P. Davis der uns die Systematik der botanischen Arten,
THE GENIUS GALANTHUS, aufarbeitete(, an der wir bis heute zu knappern
haben).
Dank auch an das Autorenteam M. Bischop, A.P. Davis, J. Grimshaw;
sie haben uns die „galanthophile Bibel“, das große
Buch SNOWDROPS beschert. Höchste Infektionsgefahr!!!
Ganz persönlich fühle ich mich aber P. M. Synge für
GARTENFREUDE DURCH BLUMENZWIEBELN verpflichtet. Die darin enthaltene
Tafel 14 mit Abbildungen von WARHAM, MERLIN, VIRIDAPICIS etc. hatte
lange vor dem Erscheinen der beiden vorgenannten Bücher meine
eigene, bis heute nicht bereute Infektion bereits in jungen Jahren
ausgelöst. Nur war diese bis zum Mauerfall eher schlecht als
recht auslebbar.
Diese Veröffentlichungen bilden allgemeingültige Grundlagenliteratur;
der Autoren Erfahrungen ersparen manchem bis heute Enttäuschungen
bei der Galanthuskultur.
Das neue Informationsmedium Internet hat die Informationsquellen
gleich webseitenweise erweitert. Wer unter vielen weiteren etwa
bei:
www.judyssnowdrops.co.uk/
www.snowdropinfo.com/
www.brandymount.co.uk/
www.snowdrop.org.uk/
www.angleseyabbey.org/
www.ashwood-nurseries.co.uk/
www.avonbulbs.co.uk/
www.beningtonlordship.co.uk/
www.bethchatto.co.uk/
www.broadleighbulbs.co.uk/
www.christiealpines.co.uk/
www.edromnurseries.co.uk/
www.harveysgardenplants.co.uk/
www.ivycroft.freeserve.co.uk/
www.rareplants.co.uk/
sucht, wird auf seine Kosten kommen. Und wer etwas kommunizieren
möchte, braucht bei
www.srgc.org.uk/
nicht der stllle lurker zu sein.
Die Galanthophilie hat inzwischen längst auch weite Teile
des kontinentalen Europa überzogen. Entsprechend folgten der
englischsprachigen Schneeglöckchenliteratur Veröffentlichungen
in den kontinentaleuropäischen Sprachen.
An Deutschsprachigem brachten
Hanneke van Dijk u. Gert-Jan van der Kolk SCHNEEGLÖCKCHEN heraus
und
Karl-Heinz Neuwirth die HILDESHEIMER SCHNEEGLÖCKCHEN SYNOPSE.
Verzaubert das Erstere durch eine Vielzahl von Bildern vor allem
Laien, so birgt Zweiteres eine geballte Ladung galanthophilen Wissens
und wird im Handumdrehen zu einem gern benutzten Nachschlagewerk.
Leider ist die Synopse bisher kaum bekannt; dabei stellt sie gerade
für beginnende, aber ernsthafte Sammler auf Grund ihrer Systematik
eine willkommene Ergänzung zu den „englischen Klassikern“
dar.
Im deutschsprachigen Internet lässt sich inzwischen zum Thema
Schneeglöckchen bei
http://forum.garten-pur.de
trefflich streiten.
Es war klar, dass ob kurz ob lang Schneeglöckchen auch zum
Thema eigenständiger deutscher Internetseiten erhoben werden
würden.
galanthus-online.de
soll sich mal zur wichtigsten mausern. Wir arbeiten ein wenig daran
mit.
www.oirlicher-blumengarten.de
oder
www.garten-in-den-wiesen.de
stehen dagegen schon etwas länger im Netz.
Angenehm zu wissen, dass wir europäische Galanthophile eine
im An- und Zusammenwachsen begriffene Fangemeinde sind.
In Belgien werden die dortigen Aktivitäten bestens durch die
Webseiten:
www.galanthus.be
oder
www.martinedesmedt.be
belegt.
Die Niederlande können
www.sneeuwklokjes.info/
aufweisen.
www.decora.hr
ist eine kroatische Seite. Stellt sie möglicherweise die derzeit
östlichste Ausbreitungsgrenze der Galanthophilie dar???(he)