Unbestritten ist das grüne Hufeisen auf dem unteren Rand
der inneren Blütenblätter die typische und übliche
Markierung einer Schneeglöckchenblüte, ihr Markenzeichen
sozusagen. Hier im Lande der Galanthus nivalis gilt dies allemal.
Jede markante Abweichung davon ist etwas Besonderes. Und natürlich
stellt ein Kreuz an Stelle des Winkelzeichens eine solche besondere
Augenfälligkeit dar. Dies tritt höchst selten auf und
ist bei Hybriden zwischen Arten mit möglichen Basalflecken
wahrscheinlicher als bei reinen Galanthus nivalis. Meist ist der
untere aus dem ursprünglichen Hufeisen hervorgegangene Kreuzanteil
farblich intensiv ausgebildet und der obere, dem Fruchtknoten zugewandte
Teil „verwischt“ sich mehr oder weniger scharf.
Mit ROBIN HOOD ist schon früh in der galanthophilen Zeitrechnung,
etwa 1891, ein solcher Kreuzträger beschrieben worden. Es dürfte
sich dabei um eine Hybride zwischen G. plicatus und g. elwesii handeln.
Diesen beiden Arten ist gegenüber den G. nivalis ein ohnehin
unendlich größeres Potential an Möglichkeiten der
Ausbildung von Blütenmarkierungen gegeben, können sie
doch apicale (also untere) und zusätzlich basale (also obere)
Zeichnungen der inneren Blütenblätter ausbilden. Und es
kann zum Zusammenfließen beider Zeichnungen kommen; der halbe
Weg zum Kreuz.
Bis heute hat ROBIN HOOD nichts von seinem Charme verloren. Neben
der einprägsamen Zeichnung fällt die Sorte zusätzlich
durch besonders aufrechte, starre Blütenschäfte, hochgestellten
Lanzen gleichend, auf. Inzwischen hat die Zeit für etliche
weitere Gefährten des Waldrebellen gesorgt. Genannt seien LITTLE
JOHN, DAVID SHACKLETON, CURLY, PEG SHARPLES oder JOHN GRAY.
Unsere Beiträge für diese Gruppe lauten bisher TILL E.,
NARRENGESICHT, SCHATTENWINKEL und MASKENBALL. Gefunden in einem
Pfarrgarten, in dem sich G.elwesii und G. nivalis ausgesät
und miteinander eingelassen haben.
Das Kreuz bei TILL E. gleicht den gekreuzten Schwertern des Meißner
Porzellans. Es hat seine größte Farbintensität im
unteren Winkel, behält aber auch im oberen basalen Bereich
seine relativ scharfen Konturen bei. Als weitere Besonderheit bildet
TILL E. beständig zwei Blütenschäfte pro Zwiebel
aus.
All unsere Hybriden sind wüchsig und nehmen mit normalem Gartenboden
vorlieb.