Um ehrlich zu sein,
bisher waren wir nicht allen Schneeglöckchen gleich zugetan.
Haben die gefüllten lange nur unter gewissen Blickwinkeln betrachtet
und uns nie nach ihnen gestreckt. Ein paar sind aber doch „rein“
zufällig im Beipack anderer mit in den Garten eingewandert
und wir haben sie gewähren lassen. Aus dem Tolerieren wurde
Akzeptieren und inzwischen schauen wir schon mal, wie`s ihnen so
geht. Auffällig sind ihre recht pludrigen Blüten allemal.
Um 1700 vermelden unsere altvorderen Botaniker erstmals das Auftreten
einer gefüllten Form unseres „heimischen“ Galanthus
nivalis. Ob diese anfangs zur Verbreitung von Garten zu Garten weitergereicht
werden musste, wie es mit dem einfachen Schneeglöckchen geschah,
ist nicht sicher. In größeren Populationen treten gefüllte
Formen zwar sporadisch aber gar nicht mal so selten auf. Sie kann
also durchaus an mehreren Stellen entstanden sein.
Um 1900 wird in England gar ein gefülltes, gelb markiertes
Schneeglöckchen aufgefunden, LADY ELPHINSTONE, doch es mussten
noch Jahrzehnte ins Land gehen eh es allgemeine Verbreitung fand.
Der große Schub an gefüllten Schneeglöckchen scheint
aber erst zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts durch HA Greatorex
in Gang gesetzt worden zu sein, der sehr erfolgreich Galanthus plicatus
kreuzte. Diverse Sorten können auf ihn zurückgeführt
werden.
Der aktuelle run läuft gerade auf spiky`s hinaus, Schneeglöckchen
mit seitlich bis nach oben gestellten Blüten und gleichgestaltigen
und büscheligen Blütensegmenten. Na ja! Hier können
wir noch reichlich hinzulernen.
Die abgebildeten Pflanzen stehen alle in der Sammlung von Angelika
Gießler aus Groß „Pfingst“Rosenburg.
Ihr gebührt der Dank für die bezaubernden Fotos, mit denen
wir hier die 11. Gruppe unserer Schneeglöckchengliederung informativ
vorstellen können.