Der Kulissengarten ist das Entree unserer Gartenwelt. Er vermittelt bereits
einen ersten Eindruck, noch bevor man durch einen Richtungs- und Blickwechsel
unseres eingegrünten Hauses ansichtig wird.
Bewegte Ruhe geht von der mittigen, wellenartig ausmodellierten Rasenfläche
aus, deren Täler Regenwasser sammeln und vom Gebäude wegleiten.
Schmale, weiterführende Rasenwege zerschneiden und gliedern die angrenzenden,
raumbildenden Staudenbänder und dienen, wie in einem Heckentheater,
als vielfältige Zugänge in diesen Gartenraum. Uns erlauben sie,
die Staudenkante vorteilhaft zu begehen, zu sichten und zu pflegen.
Hauptthemen der Pflanzenkompositionen bilden Frühjahrsblüher und
Herbststauden. Auf dem alltäglichen Weg zwischen Haus und Pforte sollen
die ersten Frühlingsboten schnell entdeckbar sein und auch die letzten
Regungen der Vegetation im Herbst noch erlebbar. Vortrefflich eignen sich
dafür Hamamelidaceaen durch früheste Blüte und späte
Herbstfärbung. Ihnen sind reichlich Crocus, Tulipa, Iris hist. und
Astern und Chysanthemen hinzugesellt.
Der Südfront des Hauses ist eine „abgemagerte“ Bodenwelle
vorgelagert; Heimstätte so mancher Steppenpflanzen, die im Sommer brüten
mögen und den Winter möglichst trocken überstehen müssen.
Unsere Rasenflächen bilden einen grünen Teppich,
der die unterschiedlichen Gartenräume miteinander verwebt und einem
jeden Neugierigen den rechten Weg durch den Garten offeriert. Dieser unbewussten
Führung folgend, gelangt man aus des Kulissengartens Weite in die Begrenztheit
des sich anschließenden Gräsergartens.
Sehen wir dort weiter.